Psychokiller [Rezension]


"New York ist ein gefährliches Pflaster" 




Titel: Psychokiller
Autor: Ida Adam
Verlag: Self Publishing
Seiten: 296
Erscheinungsjahr: 2020
ISBN: 978-3-6599-6059-4
Genre: Thriller
Art: flexibler Einband

"Du bedrohst das Leben meines Mannes, damit ich mit deinem schlafe?
(S.113) 





„Sie meinen, ich Ihren“ - das ist es, was Cybill Sarah vorschlägt. „Ich verführe Ihren Mann – Sie meinen, dann wissen wir, ob sie standhaft bleiben.“
Sarah traut ihren Ohren nicht … bis langsam die Vorstellung in ihr Fuß fasst. Kann sie ihrem Mann Lou trauen? Sie ist sich nicht absolut sicher. Und Cybills Mann Ken scheint alles darauf angelegt zu haben, um Sarah für sich einzunehmen. Sie schwankt und versucht, dem attraktiven Mann ihrer neuen Freundin zu widerstehen. Sie liebt doch ihren Mann Lou – wenn sie nur wüsste, ob er ihr treu ist.
Eines Nachts überschlagen sich die Ereignisse – am nächsten Morgen ist einer der vier tot. Ermordet. Und alles deutet darauf hin, dass Sarah die Mörderin war Hat Cybill ihr eine Falle gestellt? Hat Sarah die Kontrolle über sich verloren? Oder steckt noch etwas ganz anderes dahinter, das sich die junge Frau niemals hätte vorstellen können?

"Meinst du, irgendjemandem macht es Spaß, seinen Teil des Deals auszuführen und dann zu sehen, dass sein Partner ihn hängen lässt? Das macht keinen Spaß, Sarah. Haben sie dir das dort, wo du herkommst, nicht beigebracht?
(S.114) 


Das Cover strahlt nur so aus sich heraus und auch der Titel klingt sehr vielversprechend. Jetzt, rückblickend betrachtet, ist er auch gut gewählt.
Der Erzählstil hält den Leser auf Distanz, obgleich man ihn gleichzeitig als personal bezeichnen kann, weil Gedanken und Innensicht vorkommen.
Das Flair war einem Thriller auf jeden Fall würdig, von Sympathie gegenüber irgendwelchen Personen kann man nicht sprechen, wobei ich schon sagen würde, dass einem Sarah am nächsten steht. Der Leser hat einfach keine Ahnung, wird aber ständig zum Konstruieren neuer Theorien angestiftet, was den gut eingefädelten Zeitsprüngen und Perspektivenwechseln zuzuschreiben ist. Das ist überhaupt das, was ich hier richtig gut gemacht fand: Teile einer Szene wurden in der nächsten neu beleuchtet, sodass nach und nach für den Leser mehr und mehr Informationen ans Licht kommen. Mal weiß er weniger als die Figuren, mal mehr, es ist wie ein Tanz.
Das Setting ist auch mehr als spannend und die Nachbarn Cybill und Kenneth zwei gelungene, äußerst mysteriöse Charaktere.
Auch dass das Buch so kurz ist, fand ich relativ erfrischend und gerade bei diesem Genre angenehm, da die Atmosphäre meist ziemlich erdrückend ist.

Dementsprechend enttäuscht war ich dann auch über die Auflösung. Sie stand meiner Meinung nach nur in mäßigem Zusammenhang zum Rest und den gegebenen Hinweisen, wirkte viel mehr aus der Luft gegriffen. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, dass ich hier natürlich nicht verraten werde.
Ich behaupte also, dass es sich hierbei um einen sehr gut aufgezogenen Thriller handelt, der wirklich Potential hat, mich aber leider am Ende als Ganzes nicht vollständig überzeugen konnte.


The Pixies





Super spannend, aber leider ein enttäuschendes Ende!

"Sie hatte gedacht, die Niedlichkeit der Gegend sei etwas, an dem sie teilhaben könnte, und dabei vollkommen übersehen, dass all die zuckersüßen Details im Grunde genommen nur eine Lügenkruste über der darunterliegenden Gier und Rücksichtslosigkeit waren, ohne die es diesen Reichtum gar nicht geben konnte.
(S.282 f.) 




"Wahre Grausamkeit kann es ohne Empathie gar nicht geben.
(S.262)


"Das ist es. Das Glück." 

*Dieses Buch ist mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt worden.

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