Sinking Ships [Rezension]


"Schon als Kind hatte ich gewusst, wie ich einmal sterben würde" 




Titel: Sinking Ships
2. Teil
Autor: Tami Fischer
Verlag: Knaur
Seiten: 384
Erscheinungsjahr: 2019
ISBN: 978-3-4265-2496-1
Genre: Liebe, New Adult
Art: flexibler Einband

"Die Vergangenheit hatte mir mehr als einmal gezeigt, dass man nur verletzt werden konnte, wenn man es zuließ.
(S.143) 




Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat, findet hier die zugehörige Rezension.
Carla Santos hält nichts von der Liebe. Und schon gar nicht von unerträglich netten, attraktiven Jungs wie Mitchell, dem Bruder ihrer besten Freundin und Kapitän des Schwimmteams.
Denn Carla braucht eine harte Schale, damit ihr das Leben nichts mehr anhaben kann. Damit sie es schafft, ihre beiden kleinen Brüder allein groß zu ziehen und nebenbei auch noch Job und Studium zu stemmen. Deshalb darf niemand wissen, dass sie panische Angst vor Wasser hat, seit sie als kleines Mädchen mit ansehen musste, wie ihre Mutter ertrunken ist. Niemand soll Carla schwach sehen.
Doch als Carla bei einer Party in den Pool stürzt, ist es ausgerechnet Mitchell, der sie in letzter Sekunde vor dem Ertrinken rettet. Gegen ihren Willen lässt Mitchell Carlas Mauern bröckeln, aber bevor sie ihm ihre Gefühle gestehen kann, schlägt das Leben noch einmal mit aller Härte zu. Carla muss sich endlich ihrer größten Angst stellen, wenn sie Mitchell für sich gewinnen will.




Ein Eye-Catcher! Und noch besser: Es passt auch prima zum Inhalt.


Wir bewegen uns im selben Freundeskreis wie im ersten Teil, nur dass wir andere Protagonisten begleiten, weil es noch andere Verliebte gibt... 
Wieder leuchtet aber nicht alles so hell wie man denkt, sondern unsere heimlich Liebenden werden von einer dunklen Vergangenheit und Gegenwart beschattet. 
Wieder ist das Setting ein College und Umgebung. Das finde ich eine sehr schöne Abwechslung zu all den Highschool-Geschichten.

Es hat sich im Vergleich zum ersten Teil nicht viel verändert und das, was anders ist, ist nur positiv aufgefallen: Die neuen Protagonisten bringen auch andere Gefühle mit sich und das konnte der Schreibstil gut transportieren, ein ganz neues Feeling. 

Ansonsten kann ich nur hervorheben, dass es sich sehr flüssig lesen lässt, die Sprache die Vorstellungskraft anregt, aber doch einfach gehalten ist. 

Es handelt sich um eine personale Erzählung aus der Ich-Perspektive, nicht nur auf eine Person fixiert.

Carla, wo soll ich nur anfangen... Im ersten Teil konnte ich nicht viel mit ihr anfangen, fand sie sogar unsympathisch, weil sie so kalt war. Deswegen war es umso spannender, ihr hier näher zu kommen. Dadurch durfte ich erfahren, dass sie zwar eine sehr harte Schale hat, aber auch einen weichen Kern. So ganz warm bin ich aber bis zum Ende nicht mit ihr geworden.

Mitchell auf der anderen Seite kann einem nur sympathisch sein. Er trägt sein Herz nach außen.

Mich hat auf jeden Fall sehr gefreut, dass unsere alten Bekannten hier wieder auftauchen: Ella und Ches...

Ich würde behaupten, dass, wenn man den ersten Satz gelesen hat, dieses Buch nur spannend finden kann. Ob sich diese bis zum Ende anhält? Irgendwie schon, aber das Motiv ändert sich. Das Auf und Ab der Beziehung steht im Vordergrund, man fiebert mit einem genervten Auge mit. Ihr versteht, was ich meine.
Irgendwie weiß man, das alles nicht so einfach und geradlinig laufen wird, wie es im realen Leben sein könnte.  Die Protagonisten suchen das Glück und akzeptieren es nicht, wenn es dann da ist. Das ist leider immer wieder so in Romanen wie diesem. Hier ist es mir aber verstärkt aufgefallen. Ich habe mich auch die ganze Zeit gefragt, was so problematisch daran ist, seine Angst auszusprechen. Was ist peinlich an einer Angst vor Wasser, besonders bei der Vorgeschichte?

Hätte Carla allerdings nicht so ein Geheimnis darum gemacht, wäre die Geschichte nicht so verlaufen und das ganze Konzept zusammengestürzt. Hätte es die Liebesgeschichte dann dennoch gegeben? Nicht, wenn Carla nicht lockerer geworden wäre. Ihr merkt also, dass die Geschichte an dieser Stelle hinkt.
Ich konnte aber sehr gut darüber hinwegsehen und die Geschichte dennoch genießen. Das ist auch der Grund dafür, warum ich jetzt nicht weich werde und noch einen Catookie abziehe, denn Logik ist mir sonst immer sehr wichtig.

Eine sehr angenehme weibliche und eine noch angenehmere männliche Stimme, die man bereits aus vielen anderen Hörbüchern kennt (Fanny Bechert und Oliver Dupont). 
Genau das hat mir auch so gut gefallen: Das die verschiedenen Erzähler (Hauptcharaktere) auch unterschiedliche Sprecher bekommen. Aber das sollte man eigentlich auch erwarten. Es war echt nicht anstrengend, zuzuhören.

Befriedigend, aber echt keine besondere Würdigung wert.





Zwar fand ich, wie meistens in diesem Genre, den ersten Teil besser, aber dieser zweite Teil hat sich wirklich wacker geschlagen!





"Er war schon immer Savannahs unausstehlicher braver großer Bruder gewesen. Zu freundlich, zu hilfsbereit, zu gesellig, zu beliebt. In seiner Gegenwart kam ich mir vor wie der Grinch vor einem Weihnachtsbaum.
(S.80)



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