8. Lektion [Erlebtes Leben]


Heute wollen wir uns mit einem ganz wichtigem Aspekt für das erlebte Lesen beschäftigen. Das Thema erfordert aber gleichzeitig viel Eigenengagement und Interesse, dazuzulernen.

Ich möchte es euch an folgendem Beispiel näher bringen:

Du liest einen Historienroman und liest das Wort saumselig. Das hast du vorher noch nie gehört. Was machst du? 

Ein anderes Mal liest du einen New-Adult-Roman. Die Protagonistin fährt einen Citroen Mehari. Dazu hast du kein Bild im Kopf. Was machst du?

Schließlich liest du einen Krimi, der in Bacharach spielt. Dort warst du noch nie. Was machst du? 

Es gibt keine richtige Antwort. Aber wenn du die Intension des Satzes richtig verstehen willst, musst du im ersten Fall wohl das Wort nachschlagen. Somit wird sich auch dein Wortschatz vergrößern. Denn Lesen allein reicht noch nicht, wie viele meinen.

Im zweiten Fall ist Onkel Google nicht unbedingt gefragt. Man weiß vermutlich, dass es sich um ein Auto handelt. Aber ich google ganz gerne alles, was ich mir nicht direkt vorstellen kann. Nicht nur, um dazuzulernen, sondern auch, um mir bildlich vorzustellen, womit die Figuren durch die Gegend fahren oder was sie essen...

Der dritte Fall ist ein Spezialfall und erfordert wirklich Interesse, das mach ich auch nicht immer. Aber wenn ein Buch mein besonderes Interesse geweckt hat, dann erwische ich mich immer wieder, wie ich das Buch zur Seite lege und im Internet nachschaue, wie die Orte in Wirklichkeit aussehen.

Bei Historienromanen finde ich das besonders spannend. Oft schaue ich auch, ob es beschriebene Lokale, Hotels und Geschäfte wirklich gibt und freue mich immer, wenn ich fündig werde.

Was für ein Aufwand!

Genau das meinte ich, als ich sagte, dass es ein gewisses Engagement erfordert. Aber dadurch bietet sich die Gelegenheit, auch aus dem Lesen reiner Unterhaltungsliteratur mehr zu machen, ja fast schon ein Studium. Man muss es ja auch nicht übertreiben und erzwingen. Ich mache es quasi von selbst, weil dieser bestimmte Begriff mich in dem Moment einfach interessiert. 



Unbekannte Wörter nachzuschlagen kann ich dagegen kann ich dagegen jedem empfehlen, auch wenn man meint, die Wortbedeutung aus dem Zusammenhang ungefähr erahnen zu können. Manchmal kann man sich da ganz schön was vormachen und beim nächsten Mal weiß man es dann immer noch nicht.



Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen. Ich kann nur dazu ermutigen, da mir gelesene Bücher so viel lebhafter in Erinnerung bleiben und beim Lesen ist es dann nicht einfach nur irgendeine Geschichte, sondern eine eigene kleine Welt, die der Realität sehr nahe kommt!

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