Lektion Nr. 2 [Erlebtes Lesen]




Wer kennt das nicht? Man ist gerade in ein Buch vertieft, doch auf einmal klopft die Realität an und man lagt das Buch zur Seite, wo auch immer man gerade ist. Und das ist auch schon einer der größten Fehler meiner Meinung nach.

Wer kehrt schon gerne zu seinem Buch zurück und möchte mitten im Satz wieder einsteigen? 

Deswegen meine Devise:


Lese nach Möglichkeit immer bis zum Ende eines Kapitels und unterbreche erst dann den Lesevorgang.


Mir ist natürlich klar, dass es Fälle gibt, in denen ein sofortiger Lesestopp unabdingbar ist, deswegen heißt es ja auch nach Möglichkeit.
Es gibt mehrere Gründe, warum man ein Buch nur im Kapitelübergang zur Seite legen sollte:

1. Es ist leichter, wieder in die Handlung reinzukommen und das Verständnis wird so gesichert.
2. Kapitel enden oft mit einem Cliffhanger, oder zumindest mit einem Motivator, wodurch die Leselust nochmal gesteigert wird und man hat etwas, auf das man sich freuen kann.
3. Somit wird dem Lesen ein höherer Status zugeteilt, denn die Realität wird erstmal hinten angestellt. Zusätzlich entwickelt man eine Leseroutine.

Wenn die Kapitel lang sind oder die Realität nicht warten lassen will, sollte man zumindest die Seite zuende lesen. Noch besser wäre es, und ich bin überzeugte Vertreterin dieser Methode, bewusst bis zur nächsten Seite in einem Kapitel weiterzulesen, die mit einem Satzabschlusszeichen endet.


Ein Lesezeichen-Tipp


  Damit ich auch immer weiß, auf welcher von zwei Seiten ich gerade bin, drehe ich die Vorderseite des Lesezeichens immer zu derjenigen Seite hin. Gerade wenn man mehrere Bücher gleichzeitig liest und ein Buch längere Zeit nicht anrührt, kann das eine große Hilfe sein.


Und nun das Thema von der anderen Seite betrachtet


Ich wage zu behaupten, dass es manchmal sogar angebracht ist, nach einem Kapitel verpflichtend einen Lesestopp einzulegen. Denn machen wir uns nichts vor. Die meisten von uns haben eine nervige Realität, die ständig etwas von einem will und nur selten können wir einen Lesemarathon durchleben. Stattdessen kann man aber in stressigen Zeiten einen Lese-Triathlon starten, doch darum soll es in einer späteren Lektion gehen.
Jedenfalls kann man ein Kapitel meistens mehr genießen, wenn man kein schlechtes Gewissen hat, dass man Aufgaben nicht erledigt. Wenn man aber auf sich zählen kann, dass man sich nach einem Kapitel zumindest einen Gedankenstopp vornimmt, um sich über mögliche Aufgaben klar zu werden, macht das Lesen gleich viel mehr Spaß!



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