Stolz und Vorurteil [Rezension]


Eckdaten

Die Anaconda Ausgabe aus dem Jahre 2011 bringt Jane Austens Werk, erstmals um 1814 veröffentlicht, auf 362 Seiten nieder. Es ist eine gebundene Ausgabe, aus dem Englischen übersetzt von Karin von Schwab. Die ISBN lautet 978-3-86647-707-0. Dies ist der Teil eines Schubers mit den bekanntesten Werken von Jane Austen.

Inhalt

Im England des ausgehenden 18. Jahrhunderts steht die junge und schöne Elisabeth Bennet vor einer großen Lebensentscheidung: Der Wahl eines geeigneten Heiratskandidaten. Ihr allzu stolzes Wesen jedoch vernebelt ihr ein ums andere Mal den Blick , bis sie nach vielen Verwicklungen schließlich doch die Liebe ihres Lebens findet. (Klappentext)

Meine Meinung

Ich werde diesmal zuerst auf die Sprache eingehen, denn ich muss sagen, dass ich mich sogleich in sie verliebt habe. Diese hochgestochenen Worte und verschachtelten Sätze... Allerdings muss ich auch zugeben, dass die Sprache sogleich auch der Grund dafür ist, dass ich vergleichsweise lang für das Buch gebraucht habe, denn von einem richtigen Fluss kann man nicht sprechen, da man sich mit manchen Sätzen länger aufhalten muss und trotz der auf den ersten Blick seichten Thematik erfordert das Lesen Konzentration. Ganz stark gelobt muss auch der sarkastische Unterton Jane Austens  werden und auch die heutige Verständlichkeit. Die Moderne der Autorin macht das Werk ja so außergewöhnlich. Es ist einfach spannend, das 18. Jahrhundert durch eine Augenzeugin kennenzulernen und vorallem ist alles so schön detailliert geschrieben, da schwelgt man beim Lesen schon mal nostalgisch vor sich hin...
Was die Charaktere angeht, so muss ich sagen, dass mir die Protagonistin Lizzy unheimlich sympathisch war und auch der Vater und Mr Darcy. Viele der anderen Charaktere zeichnen sich allerdings durch ihre große, von der Autorin offenbar gewollte Dummheit aus, die sie vor allem verbal äußern, wodurch ich bei dem einen oder anderen Wortlaut schmunzeln musste. Die Begriffe "Stolz" und "Vorurteil" kommen wirklich immer wieder zum Thema und damit fand ich auch den Titelbezug treffend. Das Buch ist keineswegs oberflächlich, wie man vielleicht nach Kenntnisnahme des Inhalts meinen könnte. Tatsächlich geht es hier um Beziehungen zwischen Menschen und das reflektieren die Charaktere hier auch, natürlich nur die "Nicht-Dummen" ;).
Der einzige Kritikpunkt war lediglich die zwischenzeitliche Langatmigkeit.

Fazit

Alle, die nur überlegen, dieses Buch zu lesen, sollten es einfach mal machen, denn vielleicht kann denjenigen das Buch auch bewegen. Wer gerne das viktorianische Zeitalter in England ließt oder auch ein bisschen früher, dem wird das Buch gefallen.

"Nichts könnte verkehrter sein, als einen Menschen nach seiner Bescheidenheit beurteilen zu wollen. [...] Im allgemeinen weist sie auf nichts anderes als auf mangelndes Selbstbewusstsein hin, und häufig ist sie bloß ein Prahlen mit umgekehrten Vorzeichen."
(Mr. Darcy, S.50)

Wertung





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