Die Minnesängerin [Rezension]



Die Eckdaten

Der Historienroman von Sybille Schrödter erstreckt sich mit Nachwort und kurzem Glossar über 460 Seiten und ist 2011 im Piperverlag als Taschenbuch erschienen. Neu kostet es 9,95€ und die ISBN lautet 978-3-492-25448-9.

Der Inhalt

Wir befinden uns im Jahre 1225 in der Oberpfalz. Die siebzehnjährige Ava lebt zusammen mit ihren Eltern auf der Burg Falkenberg. Ihr Vater, der berühmte Konrad von Lechtenberg, ist ein talentierter Minnesänger und Ava würde liebend gern in seine Fußstapfen treten, denn auch sie liebt den Gesang. Doch erst einmal hat sie andere Sorgen, denn sie soll mit ihrem Jugendfreund Kasimir verheiratet werden und das wollen die beiden Betroffenen erst einmal verhindern, zumal Kasimir sein Herz an eine andere verschenkt hat. Dann bietet sich eine großartige Gelegenheit, Kasimir mit seiner Geliebten zu verkuppeln und die beiden begleiten Konrad auf dem Weg zu einem Gesangswettstreit, um vorher den entscheidenden Zwischenstopp zu machen. Doch auf dem Weg werden sie überfallen und verlieren Avas Vater. Diese will nicht aufgeben und muss sich von nun an als Mann durchschlagen. Sie ahnt noch nicht, wie viel Liebe, Freude und Verlust ihr auf ihrer Reise widerfahren wird…

Meine Meinung


Umso länger ich über das Buch nachdenke, nachdem ich es schon zuende gelesen habe, desto gelungener erscheint es mir. Mir hat es richtig gut gefallen, dass es sich hier nicht um die typische Protagonistin handelt, denn sie hat durchaus auch männliche Züge und man kann sie wirklich mutig nennen. Es ist aber auch nicht so, dass sie so aufgesetzt mutig wirkt, da sie an den entscheidenden Stellen Schwäche zeigt. Die Handlung hatte Höhen und Tiefen, der Spannungsbogen wurde aber konstant hochgehalten. Es gab Wendungen und Überraschungen und auch wenn man sich vieles denken konnte, habe ich die ganze Zeit mitgefiebert. Eine Sache behandle ich kritisch und ich weiß nicht, was ich von ihr halten soll: Ich meine die Fügung. Das Schicksal der Personen wirkt manchmal leicht konstruiert, auch wenn es nicht immer sonnig ist. Auf der anderen Seite hatte der Stil etwas an sich, was an ein Märchen erinnert, in dem sich in der Regel auch alles fügt.Die Sprache ist sehr gut, sehr altertümlich und vor allem sehr flüssig und malerisch, ich hatte immer Bilder vor Augen, ich habe die Autorin jetzt im Visier:). Auch mittelalterliche Werte wurden hier sehr gut vermittelt. Neben dem Minnesang (ich hätte mir vielleicht noch mehr Gesangsausschnitte gewünscht) spielt natürlich die Liebe eine sehr große Rolle, wir lernen viele interessante Personen mit Vergangenheit kennen…Nicht so gut bewerte ich die Leistung des Lektorats, denn ich habe noch einige Fehler entdeckt. Kommafehler, die zwar den Lesefluss stören, finde ich nicht ganz so schlimm, wenn aber Namen verwechselt werden, ist es nicht mehr so schön.Aber wenn man einfach mal eine Reise in die Vergangenheit unternehmen will, und zwar mit einer Geschichte, in der man sogleich drin ist, sollte man zu diesem Werk greifen.



Das Fazit


Also ist das hier eine Leseempfehlung für Historienfans, aber auch für diejenigen, die in das Genre einsteigen wollen. Denn die Sprache ist einfach und wir haben ja auch noch ein kleines Glossar und vor allem eine coole Protagonistin!


"Wenn ich nicht genau wüsste, dass du meine Freundin aus Kindertagen bist, die kecke Ava von Lechtenberg, hielte ich dich für einen jungen Sänger, den der Herr höchstpersönlich zur Erde gesandt hat, um die Herzen der Menschen zu berühren."
(Kasimir über Avas Gesang, S. 261)


Wertung









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