Losing it- Alles nicht so einfach [Rezension]
Titel: Losing it- Alles nicht so einfach Autor: Cora Carmack Verlag: Luebbe Seiten: 297 Erscheinungsjahr: 2016(2012) Übersetzung: Aus dem Amerikanischen von Sonja Häußler ISBN: 978-3-8025-9364-2 Genre: Love, Newadult Art: broschierter Einband
"Das ist eine gute Bar. Was noch wichtiger ist- es ist eine Bar, die Männer mögen. Und da wir Männer mögen, ist es auch eine Bar, die uns gefällt." Zugegeben- das Buch musste etwas auf mich warten, seit ich es meinem Regal zugelegt habe, weil ich die Befürchtung hatte, es könnte zu kitschig sein. Nun, nach einigen vergnüglichen Lesestunden (was sich daran misst, dass es nicht all zu viele waren), kann ich es nicht vom Kitsch absprechen. Aber ich bin der Meinung, dass ihm der Kitsch hervorragend steht. Der Ton des Schreibstils ist vor allem von Humor geprägt. Es macht die Protagonistin so unheimlich sympathisch, dass sie sich selbst nicht zu ernst nimmt. Nicht selten musste ich beim Lesen lachen, wenn sie sich wiedermal durch ihre seltsamen Ausreden in eine vertrackte Situation bringt. Cade und Garrick mochte ich beide sehr gern und ich freue mich auch, im nächsten Teil mehr von Cade zu erfahren, in diesem Teil klebte er mir meistens zu sehr an Bliss' Rockzipfel. Wobei das auch nicht zu weit hergeholt scheint... Die Konflikte, die die Beziehung mit sich bringt, werden für mein Verständnis sehr realistisch thematisiert und auch das Hin- und-Her wirkt in meinen Augen nicht an den Haaren herbeigezogen. Auch die Angst der Protagonistin ist wahrscheinlich häufiger als man denkt. Nur dass es keiner ausspricht. Ich habe dem Setting einer Schauspielschule auch viel abgewinnen können. Es war sehr schön von den Parallelen im Theaterstück und im echten Leben der Darsteller zu lesen. Teilweise wollte ich das Buch gar nicht aus der Hand legen und habe mich immer gefreut, wenn ich es wieder aufgeschlagen habe. Ich finde die Massage, ob sie nun gewollt ist oder nicht, unheimlich schön: Während andere New Adult Romane den jungen Leserinnen Druck machen, möglichst früh einen Freund zu haben und die "Unschuld" zu verlieren, zeigt dieser, dass es sich manchmal auch lohnt sich Zeit zu lassen und dass das Alter bedeutungslos ist. Es gibt Hoffnung, dass das Glück auch kommt, wenn man es nicht ruft und die Zukunft möglicherweise Sternstunden für einen bereithält. Möglicherweise auch in unmittelbarer Zukunft. Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Mehr möchte ich nicht dazu sagen. Den Catookie-Abzug gibt es einzig und allein für die Kennlernszene- für mich zu sehr und unwahrscheinlich Liebe-auf-den-ersten-Blick- und für den hohen Alkoholkonsum der Protagonistin und ihrer Freunde. Das fand ich echt uncool.
Altbekannte Liebe, aber originell mit Witz und Esprit serviert!
"Oh mein Gott, ich wünschte mir, mein Dozent wäre mein Geliebter." (S.139) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ""Ich mag dich einfach, Bliss. Als Lehrer. Als Mensch. Als Mann." (S.171) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Hoffnung... Hoffnung war so eine Schlampe." (S.221) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ |
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