After Passion [Rezension]


"Wie sind wir von »Ich hasse dich«  zu »Ich liebe dich«  und jetzt hierher geraten?"




Titel: After Passion
1. Teil
Autor: Anna Todd
Übersetzung: Aus dem Amerikanischen von C. Vierkant-Enßlin u. J. Walther
Verlag: Heyne
Seiten: 703
Erscheinungsjahr: 2015 (2014)
ISBN: 978-3-453-49116-8
Genre: New Adult, Liebe, Erotik
Art: broschierter Einband

"Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich genau das sagen, was ich denke, ohne Angst zu haben, damit seine Gefühle zu verletzen. Schließlich hat er keine.
(S.245) 




Tessa Young ist attraktiv und klug. Und sie ist ein Good Girl. An ihrem ersten Tag an der Washington Central University trifft sie Hardin Scott. Er ist unverschämt und unberechenbar. Er ist ein Bad Guy. Er ist genau das Gegenteil von dem, was Tessa sich für ihr Leben wünscht. Und er ist sexy, gutaussehend und zieht Tessa magisch an. Sie kann nicht anders. Sie muss ihn einfach lieben. Und sie wird nie wieder die sein, die sie einmal war.
Mit exklusivem Zusatzmaterial! 


"Am liebsten würde ich die beiden anschreien - eigentlich alle drei. Meine Mutter, weil sie mich wie ein Kind behandelt. Noah, weil er mich verpetzt. Und Hardin einfach dafür, dass er Hardin ist.
(S.92) 



Irgendwie passt das nicht. Für einen Roman dieser Art ist die Aufmachung viel zu edel. Deswegen habe ich mich vorher auch nie darangetraut: Es hatte eher den Anschein von "Erotik De Luxe" zwischen mit Dreißigern als den einer New Adult- Liebe auf dem College. Aber immerhin nicht so kitschig wie andere Romane dieser Art.


Es ist keine komplizierte Welt, sondern eine, in die man sich leicht hineinversetzen kann. 
Das College ist im Moment eines meiner liebsten Settings, deswegen habe ich mich gut aufgehoben gefühlt. 

Flüssig, spritzig, solide. Mehr habe ich nicht zu sagen.
Es gibt drei Erzählstränge: Wir begleiten Eragon, zweitens Roran und drittens den Anführer der Vaden. Es werden die Gedanken an den Leser übertragen, aber aus der Außensicht. Es handelt sich um einen personalen Erzähler. Ich bevorzuge diese Perspektive bei Romanen dieser Art.
Dieses Buch ist ein Vorzeigeexemplar, wenn man beweisen will, dass Charaktere unsympathisch sein können und trotzdem vom Leser geliebt werden. Das gilt nicht nur für Hardin, wo der schlechte Einfluss mehr als offensichtlich ist, sondern auch auf Tessa. Sie wirkt zwar lieb und süß, aber trotzdem weiß ich nicht, ob sie meine Freundin wäre, wenn wir uns in der Uni kennengelernt hätten. Mich stört, wie sie ihren Freund Noah links liegen lässt (auch wenn der zugegebenermaßen eine Nervensäge ist) und dass sie sich so leicht beeinflussen und "auf die dunkle Seite ziehen lässt".

Ich habe den Film vor dem Lesen geschaut und kann mich jetzt darüber auslassen, wie schlecht die Figuren gecastet wurden, wenn man die Personenbeschreibungen im Original liest.
Aber ehrlich: Ich finde, dass Tessa und Hardin im Film wie die Faust aufs Auge passen. Mehr in einem Buch-Film-Vergleich.
Über die Mutter werde ich mich in der Rezension zum zweiten Teil auslassen.

Keine Sorge! Die beiden machen den Vorgang des Anbandelns mehr als kompliziert. Auch wenn man sich als Leser denken kann, in welche Richtung die Geschichte geht, ist die ganze Situation so explosiv, dass quasi alles passieren könnte. Das spürt man von der ersten Seite an.
Ich denke nicht, dass ich so viel verzeihen könnte, wie in diesem Buch verziehen wird. In welcher realen Liebesgeschichte liegen so viele Steine im Weg? Und welcher Honk hüpft dann auch noch über jeden einzelnen oder versucht es zumindest...

Gut, dass ich die Fortsetzung direkt da hatte, denn ich konnte keine Pause machen, sondern musste direkt weiterlesen. Schlimm, diese Fesselungskraft!





Es ist billig und trotzdem kann man nicht aufhören zu lesen!


"Irgendwie weiß ich zwar, dass es die Ruhe vor dem Sturm ist, aber in diesem Augenblick ist Hardin mein Anker. Ich hoffe nur, dass er mich nicht in die Tiefe reißt.
(S.332)





"Für mich zählt einzig dieser wunderschöne Mann mit Makeln, der gerade zum ersten Mal in seinem Leben Liebe gemacht hat.
(S.528)


"Du bist mehr für mich als irgendeine alberne Bezeichnung.
(S.557)

"Wenn ich wüsste, womit ich ihn so sehr verletzen kann, wie er mich immer, dann würde ich es tun.
(S.177)

"Sieh uns an, zwei gute Freunde.
(S.120)

"Ich will nicht eine seiner vielen Eroberungen sein.
(S.109)

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