Das Cape aus rotem Samt [Rezension]





Eckdaten




Titel: Das Cape aus rotem Samt
Autor: Nina Schindler
Verlag: Fischer Schatzinsel 
Seiten: 303
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-596-80889-2
Genre: Historienroman, Kinder-Jugendbuch
Art: flexibler Einband






Inhalt



Marguerite lebt in Bremen zu Anfang der Jahrhundertwende. Sie kommt aus einem hochangesehenen Elternhaus, eher einer Villa. Doch plötzlich erkranken ihre Eltern an einer kursierenden Seuche und sterben kurz hintereinander. 

Das Problem ist nun: Das Testament liegt nicht vor und es scheint, als habe sich ihr Vater erst kürzlich Geld von dem Konsul Pappenpohl geliehen und da das Vermögen auch nicht aufgefunden werden kann, nimmt der Konsul als Entschädigung alle Besitztümer Marguerites Eltern, einschließlich des so geliebten Kindermädchens, in seinen Besitz. Seine Tochter war mal beste Freundin unserer Protagonistin, doch von nun an ist ihnen der Kontakt verwehrt.

Marguerite ist schleierhaft, wie sie von einem auf den anderen Tag so arm werden konnte. Sie wird zu dem Bruder ihrer Mutter und dessen Frau geschickt, zu denen sie nie Kontakt hatte. Die beiden betreiben eine Gaststätte im Hafenviertel und leben in sehr ärmlichen Verhältnissen.

Tante Agnes lässt das Mündel schuften und behandelt sie unwürdig. So freut sich Marguerite immer, wenn sie Einkäufe in der Stadt tätigen muss. Dort lernt sie auch den Waisen Jörn kennen, der auf der Straße lebt: Der Beginn einer Freundschaft!

Tante Agnes will die Nichte ihres Mannes nicht mehr länger unter ihrem Dach wissen, denn wie sich herausstellt, gab es bei der Tochter aus reichem Hause doch nichts zu holen. Tatsächlich wohnt sie nicht viel länger bei ihnen, was aber ganz andere Gründe hat... Viel dramatischere...





Meine Meinung


Das Buch ist sehr schön geschrieben, wie ich finde. Es passt sehr gut zu dem vermittelten Inhalt, denn wir haben je nach Stand der Figuren unterschiedliche Sprechweisen und auch altmodisches Vokabular. Man kommt trotzdem ziemlich schnell durch das Buch. Man merkt, dass es sich an jüngere Leser richtet.

Die Handlung ist sehr einfach gestrickt, aber ich denke, dass es genau das Richtige für mich gewesen wäre, als ich noch 10/11 Jahre alt war. Es ist für junge Jugendliche der perfekte Einstieg in das Historien- Genre, zumal man hier echt viel über die Lebensverhältnisse und kleine Details aus dem Alltag erfährt. Die Protagonistin selbst ist auch erst dreizehn. 

Sehr schön fand ich die passenden Zitate/Weisheiten berühmter Persönlichkeiten zwischen den Kapiteln, was ich aber sehr schade finde, dass ich im Roman selbst keine Textpassage gefunden habe, die sich rauszuschreiben gelohnt hätte, deswegen tauchen hier auch keine Zitate auf.

Ich habe so einen gewissen Sensor: Ich spüre, wenn eine Szene in einem Buch Ähnlichkeiten mit der Geschichte von Anne auf Green Gables aufweist und habe dann immer direkt den Eindruck, dass die Autorin oder der Autor dies als Vorbild genommen hat. Dieses Gefühl hatte ich hier auch hin und wieder, was mir gefallen hat. Es schafft Vertrautheit.

Von Beginn an wollte ich die ganze Zeit herausfinden, was das denn nun alles mit einem Cape zu tun hat und letztendlich spielt es wirklich eine schicksalhafte Rolle, ihr werdet sehen...

Noch eine Sache die mich geärgert hat: Die Buchbindung: Die Seiten 219-239 tauchen doppelt auf. Ich weiß nicht, ob das nur in meinem Exemplar so ist.

Alles in allem aber eine runde und gute Sache auch für eine alte Schachtel wie mich :).



Fazit

Für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren, die sich für das Leben in der nahen Vergangenheit interessieren, genau das Richtige!



Wertung








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