The perks of beinig a wallflower [Buch-Film-Vergleich]



Als Erinnerung: Meine Meinung zum Buch "Das also ist mein Leben"


"Wow, ist das eine ehrliche Geschichte über das Leben, aber vor allem das Erwachsenwerden. Manchmal ist es auch abschreckend, weil das, was der Protagonist hier durchmacht, nicht "normal" zu sein scheint. Aber in Wirklichkeit wird wohl jeder ein Stück von sich selbst hier wiederfinden. Es ist nicht schwer, sich in Charlie hineinzuversetzen, denn die Gefühle werden hier besser als sehr gut beschrieben. Die Sprache wirkt authentisch, wie in der Selbstfindung. Sie ist einfach zu lesen, also flüssig. Und trotzdem merkt man das Feingefühl des Autors, denn es treten einige Stilmittel auf, schön dezent.Bemerkenswert fand ich die zahlreichen Song-Verweise, die ich mir dann immer parallel angehört habe, sodass ich hier Buchmusik hatte. Die Songs passten dann auch noch sehr gut zu den Stellen, woran man merkt, dass der Autor auch Filme produziert. Die Briefform hat dem Buch einen Fluss gegeben und eine Spannung aufgebaut, denn natürlich will man wissen, an wen sie adressiert sind. Mit Charlie hat Stephen Chbosky einen Protagonisten erschaffen, den man als reale Person mit einem differenzierten Charakter wahrnehmen kann. Es lässt einen nachdenken über das Leben, denn ein bisschen versaut ist das Buch und das Leben des Protagonisten, aber auf der anderen Seite scheint er einfach nur gut anderen Menschen gegenüber zu sein, und das Besondere ist, dass man es ihm abnimmt."



Und jetzt: Mein erster Eindruck zum Film:


Also eigentlich wusste ich gar nicht, dass ich diesen schaue. Ich habe einfach auf gut Glück einen Film angefangen, mir nicht mal die Zusammenfassung angesehen. Der Titel war auch gar nicht "The perks of being a wallflower", sondern der deutsche, weniger geläufige Titel "Vielleicht lieber morgen". So heißt ja nicht mal das Buch, also kein Wunder, dass ich es nicht erkannt habe. 
Aber in den ersten Minuten hatte ich immer mehr das Gefühl, die Handlung und die Figuren irgendwoher zu kennen. Und als ich folgendes Zitat aus dem Buch hörte, fiel der Groschen auf einmal:

"Das also ist mein Leben. Und ich will, dass du weißt, ich bin glücklich und traurig zugleich und versuche immernoch herauszufinden, wie das eigentlich sein kann." 

Von dem Moment an hatte mich der Film vollends für sich eingenommen!


Denn...


Stephen Chbosky hat meinen ersten Eindruck bestätigt, dass er nicht nur Bücher, sondern auch Drehbücher schreiben kann. Ich habe ja direkt gesagt, dass das Buch danach schreit, verfilmt zu werden. Auch wenn er nicht allein für die Filmmusik gesorgt hat, hat sie doch immer punktuell die aktuelle Gefühlslage getroffen und das war auch der Grund, warum ich mich für einen Moment genauso unendlich fühlen durfte wie Charlie.
Und die Übergänge zwischen den Szenen waren grandios gelöst. Zum Beispiel begleiten wir Charlie in dem einen Moment beim Brotessen und im nächsten sind wir auf einer Party, auf der sich die Leuten gewissen Stoff verabreichen.


Die Darsteller


Ich will ja wirklich nicht schleimen, aber wow! Top Schauspieler-Casting. Andernfalls hätte ich ja nicht schon in den ersten Minuten das starke Gefühl gehabt, das mir das Ganze bekannt vorkommt.

Fangen wir bei Charlie an: Er verkörpert Unsicherheit und innere Stärke in einem und ist mittendrin, im Prozess des Erwachsenwerdens.

Sam war natürlich für den ersten Moment gewöhnungsbedürftig, denn es handelt sich hier um Emma Watson. Aber ich konnte schnell davon überzeugt werden, dass sie eine geborene Sam ist und ihr kurzer Haarschnitt war hier das Sahnehäubchen.

Charlies Schwester ist auch eine alte Bekannte: Nina Dobrev. Hier muss ich sagen, fiel es mir zuerst etwas schwerer, nicht Elena Gilbert in ihr zu sehen. Aber sie spielt ja auch keine große Rolle und gerade denke ich rückblickend, dass ich ihre beiden Rollen doch isoliert betrachten kann.

Und jetzt mein großer Favorit: Patrick. Er ist im Buch ein wenig untergangen und kann im Film richtig scheinen!!! 


Wie treu ist der Film dem Buch?


Ich würde sagen: Für gängige Maßstäbe überdurchschnittlich! 
Die Figuren haben ihre Eigenarten und Äußerlichkeiten nicht ändern müssen.
Es wurde die gleiche Musik gespielt und sogar der Wortlaut, sogar aus der Erzählperspektive, zum großen Teil übernommen.
Rückblicke wurden ähnlich gestaltet und was am wichtigsten ist: Die Handlung konnte im Film genauso frei wirken wie im Buch. Der Leser wurde im Film vielmehr noch bestätigt, dass er sich im Buch schon alles richtig vorgestellt hat.
Eine Sache hat das Buch allerdings besser geschafft: Den Briefcharakter zu erzeugen. Und es fehlen im Film auch einige vulgäre Aspekte, die eigentlich schon zum Buch hinzugehört haben. Aber trotzdem habe ich nicht das Gefühlt, dass im Film weniger Werte als im Buch vermittelt wurden.


Fazit


Es ist wirklich schwer zu sagen, ob mir das Buch oder der Film besser gefallen hat. Ich denke, dass wir uns darauf einigen können, dass beide Medien getrost koexistieren können und sich den ersten Platz teilen auf einer Liste mit anderen wunderbaren Geschichten zum Thema "Die Kunst des Erwachsenwerdens".














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